Nachlese Saarbrücker Hospizgespräch Februar 2018

Menschenwürdig sterben im Altenheim

Hildegard Eynöthen vom Referat der Altenhilfe und Hospizarbeit des Caritasverbandes für die Diözese Trier e.V. beschäftigte sich beim Saarbrücker Hospizgespräch mit dem Thema des individuellen Beratungsangebotes zur Vorsorgeplanung am Lebensende.
Das Hospiz-  und Palliativgesetz hat das Ziel, dass alle Menschen dort, wo sie ihre letzte Lebensphase  verbringen, gut versorgt und begleitet sind. Dies schließt auch die stationären Einrichtungen mit ein, denn durch den demographischen Wandel werden diese immer mehr auch zu Sterbeorten.
Seit 2016 soll sichergestellt werden, dass jeder Mensch nach seinen Bedürfnissen und Wünschen während der Sterbephase versorgt wird. Das setzt eine individuelle Beratung zur pflegerischen, psychosozialen, individuellen und medizinischen Versorgung für die letzte Lebensphase, die sogenannte „gesundheitliche Vorausplanung“ voraus, die den gesetzlich Versicherten nach § 12 g SGB V von der Pflegeeinrichtung und Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung angeboten werden muss. Bisher liegen für die praktische Umsetzung noch keine Erfahrungswerte vor, berichtet Eynöthen. Für die verantwortliche Durchführung der Gesprächsbegleitungen und die Strukturierung des komplexen Gesprächsprozesses ist eine umfassende Qualifizierung die grundlegende Voraussetzung. Umso wichtiger ist es für die Einrichtungen, Fachkräfte mit der entsprechenden Beratungs-Qualifizierung zu rekrutieren oder aus dem vorhandenen Mitarbeiterpool zu qualifizieren. Dies ist im Zuge des Fachkräftemangels keine einfache Aufgabe.

Aber gerade das Saarland bietet ein großes Hospiz- und Palliativnetzwerk, dessen man sich bedienen kann. Dies entbindet die Einrichtung aber nicht von der Verpflichtung, die Organisation der Versorgungsplanung in die konzeptionelle Ausrichtung der Einrichtung einzubinden, warnt Eynöthen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Umsetzung entwickelt, schließt die Referentin ihren interessanten Vortrag und stellt sich den Fragen der Teilnehmer.