Zahlreiche Teilnehmer*innen interessierten sich für das von Herrn Prof. Dr. Hardinghaus vorgestellte Thema des freiwilligen Verzichtes auf Nahrung und Flüssigkeit.

Ist freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit Suizid?

Prof. Dr. Winfried Hardinghaus lockte mit seinem Vortrag beim Saarbrücker Hospizgespräch zahlreiche Gäste

Ob der freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF) als Suizid anzusehen ist, wird kontrovers diskutiert: FVNF kann sowohl unter dem Aspekt der Begrenzung lebenserhaltender Maßnahmen als auch unter dem Aspekt der Suizidhilfe diskutiert werden. Der Mensch ist zutiefst von jeder Form einer Verweigerung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme bei nahen Angehörigen berührt. Das gilt auch für das Miterleben von deren Lebensende, obwohl die Zufuhr von Energie dann nicht mehr nutzbringend ist, und Appetit und Hungergefühl schwinden.

Diese komplexe Thematik stellte beim Saarbrücker Hospizgespräch im Juni Herr Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Klinik für Palliativmedizin am Franziskus-Krankenhaus Berlin und Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V. aus Berlin den interessierten Gästen nähre vor und bot Zeit und Raum für eine angeregte Diskussion. Das von Herrn Paul Herrlein, Geschäftsführer der St. Jakobus Hospiz gGmbH moderierte Gespräch, war ein spannender Austausch, bei dem längst nicht alle Fragen geklärt, aber die unterschiedlichsten Aspekte des FVNF näher beleuchtet werden konnten.

Im Namen des Förderverein St. Jakobus Hospiz e.V. und der Hospizakademie Saar danken wir Herrn Prof. Hardinghaus für seinen Fachvortrag und die damit verbundene Reise, der er für die Teilnehmer*innen auf sich genommen hat.

Im kommenden Gespräch im August wird sich Herr Dr. Konrad Schwarzkopf, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und Ärztlicher Leiter des Zentrums für Intensiv- und Notfallmedizin des Klinikum Saarbrücken mit der Frage beschäftigen: „Muss ich im Krankenhaus sterben? - Wo und wie die Menschen gehen wollen!“. Eine kostenfreie Anmeldung ist über die Webseite der Hospizakademie Saar möglich.