Nachlese ökumenischer Gedenkgottesdienst September 2019

Im Gedenken an die Verstorbenen, die von den ambulanten Diensten betreut wurden

Die Gedanken der Erinnerung
bilden eine Brücke
über das Leben hinaus.

(Michael Plener)

Am 24.09.2019 veranstalteten die Haupt-und Ehrenamtlichen des St. Jakobus Hospiz einen Gottesdienst zum Gedenken ihrer im ersten Halbjahr verstorbenen Patienten.

Wahrscheinlich kann niemand, der es nicht selbst einmal durchleben musste wirklich verstehen, welch harten Weg die Hinterbliebenen gehen müssen. Mit dem Tod eines geliebten Menschen weiterleben zu müssen, ist Schwerstarbeit.

Der Alltag kennt meist kein Pardon. Die Hinterbliebenen müssen funktionieren, das wird von ihnen erwartet.  Aber wie soll das gehen?

Alles hat sich verändert, aus dem „wir“ ist ein „ich“ geworden, das erst einmal gefunden werden muss. Ein für den Trauernden einzigartiger Mensch ist nicht mehr da. Unersetzbar. Eine Lücke, die sich niemals schließt, die niemand auffüllen kann.

Seelsorgerin Claudia Hennrich beschrieb in ihrer Ansprache diese Veränderungen, wies hin auf eben diese Lücke, die der Tod eines geliebten Menschen im Leben seiner Lieben hinterlässt und dass eben diese Lücke bleibt, da nichts die Einzigartigkeit eines Menschen ersetzen kann. In ihrer Predigt zitierte Frau Hennrich den bekannten Brief Dietrich Bonhoeffers:

„Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann, und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein Trost, denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden…..“

Aushalten und Durchhalten, jeder auf seine individuelle Art und Weise. Mal alleine und manchmal, wie beim gestrigen Gedenkgottesdienst, gemeinsam mit Menschen, die das gleiche Schicksal teilen und mit den Haupt-und Ehrenamtlichen, die den geliebten Menschen ein Stück auf seinem Weg begleitet haben.

„Es tut gut, wenn man immer wieder Erinnerungen miteinander austauscht – manchmal auch unter Tränen.“ 
Diese Worte von Frau Hennrich bestätigten sich dann auch bei dem gemütlichen Zusammensein nach dem Gottesdienst.

Und je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.

Wir wünschen allen Hinterbliebenen, dass ihre Trauer möglichst bald einer stillen Freude weichen wird. Auf dem Weg dorthin wünschen wir ganz viel Kraft!

Hilfestellung für Trauernde bietet das St. Jakobus Hospiz in Form von monatlichen Gesprächskreisen, Einzelgesprächen oder im Trauercafé an. Infos unter: 0681/ 9 27 00-16

Der nächste Gedenkgottesdienst findet am 03.03.2020 statt.

(Text: Ambulanter Hospizdienst St Jakobus Hospiz)