Von links nach rechts: Moderatorin Sabine Ertz stellt dem Publikum die Referentin Jennifer Jost vor

Nachlese Saarbrücker Hospizgespräch November 2018

Wenn Menschen trauern

„Es ist, als würde mir der Boden unter den Füßen weg gezogen…“ „Was hat das Leben jetzt noch für einen Sinn?“

Der Tod eines geliebten Menschen erschüttert das eigene Leben in seinem ganzen Dasein. Häufig stellen trauernde Menschen deshalb ihren Lebenssinn in Frage. Diesem existentiellen Thema widmete sich die Gemeindereferentin und Logotherapeutin Jennifer Jost im letzten Saarbrücker Hospizgespräch diesen Jahres.
Aus ihrem Erfahrungsschatz als Trauerbegleiterin stellte sie einen besonderen Ansatz zur Trauerbewältigung in den Mittelpunkt, der auf den österreichischen Neurologen und Psychiater Viktor Frankl zurückgeht. Die sogenannte Logotherapie und Existenzanalyse hilft Betroffenen sich mit ihrem Verlustschmerz auf eine hoffnungsstiftende Weise auseinander zu setzen und nochmals neuen Mut für die Bewältigung des persönlichen Leids zu schöpfen.
Dabei vertritt diese Methode einen Blickwinkel, der Trauernden zunächst paradox und nicht realisierbar scheint: Solange wir leiden bleiben wir seelisch lebendig, denn auch negative Schicksalsschläge können in etwas Positives münden.
Jennifer Jost berichtet, dass sie aber mit genau diesem Blickwinkel eine große Bereicherung für ihre Tätigkeit in der Trauerarbeit erfahren hat. Mit Hilfe der Logotherapie kann es gelingen, trauernden Menschen zielorientiert und methodisch Unterstützung in der eigenen Sinn(wieder)findung zu bieten.
Eine Zusammenstellung zahlreicher Angebote für trauernde Menschen im Saarland ist auf der Webseite des St. Jakobus Hospiz unter Trauerbegleitung abrufbar.